Nach einigen Startschwierigkeiten genießen wir die Algarve im Frühling am Ende mit Sonne, Meer und einer abwechslungsreichen Landschaft in vollen Zügen!
Dieser Artikel wurde für Euch aktualisiert, der Originalbeitrag entstand im April 2017
Gerade im Frühling kann man noch die ruhigen und wilden Ecken dieser schroffen und ursprünglichen Region an der West-Algarve entdecken…
Inhalt
Auf einen Blick:
Wann: 22.4.2017 bis 29.04.2017
Hinkommen: mit transavia von München nach Faro und zurück für ca. 650€ inkl. Gepäck für zwei Erwachsene und zwei Kleinkinder
Rumkommen: Mietwagen von AVIS gebucht via CHECK24* für ca. 120€ für eine Kompaktklasse ohne Selbstbehalt
Unterkunft: Apartment vor Ort* gebucht und Airbnb Villa vorab gebucht
Reisezeit: Wir hatten meistens Temperaturen um die 20-22 Grad und Sonne-Wolken-Mix. Ohne Wind und mit Sonne konnte es sehr heiß sein. Der Wind war aber meistens da und dann auch noch recht frisch. Am vorletzten Tag hat es dann auch mal den ganzen Tag geregnet…
Zeitverschiebung: -1 Stunde zur deutschen Sommerzeit
Good to know: die Autobahn ist in Portugal kostenpflichtig. Am einfachsten ist es beim Mietwagen eine sog. „Box“ dazuzubuchen für ca. 2€/Tag. Ansonsten muss man die Gebühr spätestens alle fünf Tage bei der Post begleichen. Die Mautgebühren halten sich in Grenzen.
Aller Anfang ist schwer
Ich muss gestehen, ich hätte nicht mit diesen ganzen Menschenmassen gerechnet. Es sind keine Ferien und von der Hochsaison sind wir auch noch weit entfernt. Dennoch stehen die Leute am Schlalter von transavia Schlange! Meine Erfahrungen mit dieser Low-Cost-Airline könnt ihr auch gerne hier nachlesen. Wir müssen über eine halbe Stunde anstehen und werden dann zum Glück vorgelassen, da unser Flug bald geht. Glück im Unglück!
In Faro angekommen erwartet uns dann aber gleich der nächste Schock: die Schlange am AVIS-Schalter geht bis auf die Straße hinaus. Software Probleme. Wartezeit: fast 1,5 Stunden!
Wir sind genervt und unsere Kinder total erschöpft. Wir sind sauer und erhalten am Ende immerhin noch ein Upgrade auf einen Kombi. Endlich sitzen wir mit Vorfreude auf unseren bevorstehenden Urlaub und unsere (hoffentlich) schöne Airbnb Unterkunft im Auto und machen uns auf den Weg nach Luz.
Dann der Supergau: unser Airbnb-Host hat sich mit unserer Buchung irgendwie vertan und der Hausverwalter vor Ort hat keinen blassen Schimmer, dass wir heute anreisen! Das Haus ist belegt und der Verwalter nicht mal ansatzweise in der Nähe, um es irgendwie möglich zu machen, dass wir heute doch noch einziehen können. Ich bin echt enttäuscht und genervt. Hinten zwei weinende Kinder, die einfach nur schlafen wollen und wir haben keine Ahnung wohin. Der Host in England bietet uns an, dass er zwei Nächte im Hotel für uns zahlt und wir am Montag in das Haus können.
Auf den Schock gehen wir in Luz erst einmal im erst besten Café an der Promenade etwas Essen. Viele Engländer hier und das Essen ist entsprechend schlecht und überteuert. Aber das ist auch schon egal.
Etwas gestärkt und mit beruhigten Nerven laufen wir zur nächst besten Unterkunft am Strand und haben endlich einmal Glück! Es ist noch genau ein Apartment mit 2 Schlafzimmern und Meerblick für uns frei und wir sagen sofort zu.
Wir schlafen also 2 Nächte in den Mayer Apartments* für 65€ pro Nacht, was für Ausstattung und Lage wirklich preiswert erscheint. Heute genießen wir nur noch den Strand und das Meer vor der Haustür und gehen Einkaufen. Es kann nur besser werden.
Luz
Ein nettes, kleines Touristen-Örtchen ca. 10 Minuten westlich von Lagos. Es gibt eine schöne Promenade am Meer mit ein paar Restaurants und Cafés. Der Strand ist auch nicht schlecht mit feinem Sand und einem kleinen Spielplatz.
Man merkt, dass es noch Vorsaison ist. Es ist nicht viel los, alles wird noch hergerichtet für den Saisonstart ab Mai. Viele Engländer und Holländer sind hier in Luz. Alles in Allem nichts Besonderes, aber als Basis für Ausflüge in die Umgebung für uns perfekt!
Nach zwei Tagen beziehen wir dann auch endlich unsere schöne Airbnb Apartment-Villa ca. 5 Minuten vom Strand. Bis auf das Chaos am Anfang ist es eine wirklich schöne Unterkunft auf zwei Stockwerken mit sehr viel Platz. Es gibt drei Schlafzimmer, zwei Bäder, eine Gästetoilette und eine große Terrasse mit Meerblick! Zur Anlage gehört auch ein Gemeinschaftspool dazu. Wir waren im ganzen Komplex ganz alleine zu dieser Zeit. Für ca. 75€ die Nacht wirklich empfehlenswert.
Der wilde Westen
Ein Muss ist natürlich der westlichste Punkt Europas: Cabo Sao Vicente! Wir waren relativ früh dran und es war noch wunderbar ruhig und idyllisch mit tollen Ausblicken über die Felsküste und den Leuchtturm.
Ab 10Uhr ist es mit der Idylle dann aber schlagartig vorbei und ein Touristenbus nach dem Anderen wird angekarrt und die Marktstände eröffnet.
Die Praia do Castelejo ist wirklich traumhaft entspannt und nicht umsonst ein Surfer-Hotspot und einer meiner Lieblingsspots!
Dort haben wir auch eine kleine Wanderung ca. 1,5h durch grüne Wiesen mit Blütenpracht und Pinienwälder mit versteckten Teichen unternommen.
In dem verschlafenen Örtchen Vila do Bispo haben wir dann durch Zufall bei der Rückfahrt das beste Restaurant unseres ganzen Urlaubs entdeckt!
Lagos und Umgebung
Lagos überrascht, finde ich, auf den zweiten Blick. Im ersten Moment ist es einfach nur eine größere, portugiesische Küstenstadt. Kommt man dann aber abseits der Touristenplätze in die verwinkelten Gässchen mit vielen niedlichen Restaurants und Cafés, offenbart diese Stadt Ihren Charme! Langweilig wird es hier definitiv nicht und Shoppen kann man hier auch ohne Ende…
Die Meia Praia, der Stadtstrand von Lagos, ist nur zu Fuß zu erreichen und dadurch sehr idyllisch und kilometerlang. Der Strand von Dona Ana ist wohl der berühmteste in der Gegend. Und definitiv sehr spektakulär mit seinen skurrilen Felsformationen!
Alvor ist mein persönliches Highlight in der Umgebung! Man kann einen wunderschönen Spaziergang an der Lagune und am Meer entlang machen, teilweise auf Holzstegen. Der Blick ist überall schön, egal ob über den Atlantik mit seinem goldgelben Strand oder die türkisblaue Lagune. Ein nettes Beach-Restaurant gibt es auch.
Wir haben auch noch einen kleinen Ausflug zum Barragem da Bravura gemacht, einem Stausee im schönen Hinterland bei Oxiadere. Im Frühling fährt man auf dem Weg dorthin durch schöne, bunte Wiesen und eine grüne Hügellandschaft.
Am Parkplatz angekommen, gibt es ein kleines Restaurant mit Snacks und Getränken. Dahinter beginnt die kurze „Wanderung“ ca. 500 Meter über Stufen (oder auch über einen gepflasterten Weg möglich) zum Staudamm. Nicht spektakulär, aber eine nette Abwechslung. Wer mag, kann von dort auch weiter um den See herumlaufen, was wir aber leider nicht machen konnten, da wie die Kraxe vergessen hatten…
Last but not least ist Salema für mich ein kleiner Geheimtipp und nur 10 Minuten von Luz entfernt. Ein total beschauliches Örtchen mit einem schön ruhig gelegenen und flachabfallendem Sandstrand, perfekt zum Baden! Das Meer ist traumhaft hier und man ist gefühlt einfach weg von Allem.
Die Landschaft um Salema und Budens ist auch herrlich ursprünglich und erst hier habe ich das Gefühl so richtig in Portugal angekommen zu sein.
Carvoeiro und Umgebung
Ich war überrascht, dass Carvoeiro so touristisch ist! Hier gibt es zahlreiche Bars, Cafés, Shops und Restaurants. Als wir da waren, hatten wir Pech mit dem Wetter und es hat in Strömen geregnet. Die Strandbucht sah aber ganz nett aus, umgeben von Klippen und Häusern.
An unserem letzten Tag kommen wir extra wieder hierher um diesmal bei strahlendem Sonnenschein die atemberaubende Umgebung bei einer Wanderung hautnah zu erleben.
Wir starten an der Praia da Marinha und wandern immer an der Küste entlang bis zum Strand von Benagil – einfach traumhaft mit grandiosen Ausblicken über das Meer, die Strände und in Fels-Höhlen! Ein wunderbarer Abschluss unserer 1-wöchigen Reise an die Algarve.
Ende gut Alles gut
Trotz Startschwierigkeiten und zwischendurch eher durchwachsenem Wetter, haben wir viele schöne Eindrücke dieser doch sehr abwechslungsreichen Küstenregion gewonnen. Man könnte definitiv auch vier Wochen hier verbringen, es gibt so viele Orte und Strände, die wir nicht gesehen haben und für jeden ist etwas geboten!
Die Ostalgarve haben wir zum Beispiel gar nicht gesehen, dafür war die Zeit mit zwei kleinen Kindern einfach zu knapp. Die Leute waren fast immer freundlich und kinderlieb. Übrigens mussten wir bei AVIS bei der Mietwagenrückgabe mal wieder Schlange stehen. Definitiv nicht zu empfehlen!
Auch wenn Portugal wohl nicht mein Lieblingsland werden wird (der Funken ist irgendwie nicht übergesprungen), ist die Algarve auf jeden Fall sehr sehenswert! Vielleicht braucht man aber auch einfach mehr Zeit, um sich zu verlieben…
War ihr schon einmal in Portugal? Was könnt ihr an der Algarve im Frühling empfehlen? Hier findet ihr meine Lieblingsplätze an der West-Algarve noch einmal im Überblick!
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