Wir wollten schon immer mal nach Korsika mit dem Wohnmobil und diesen Sommer stehen alle Zeichen auf Go – trotz Corona. Wir dürfen nämlich zwei Wochen lang das teilintegrierte Modell von Etrusco* auf Herz und Nieren testen und fahren damit über den Gardasee via Pisa nach Livorno. Von dort setzen wir mit der Fähre über und kommen mit dem bekannten Korsika-Fieber wieder zurück! (enthält Werbung)
Uns haben schon so viele Freunde und Bekannte von dieser kleinen Insel im Mittelmeer vorgeschwärmt! Daher nutzen wir dieses Jahr die Chance und erkunden Korsika mit dem Wohnmobil von Etrusco* relativ spontan Mitte August ohne Vorausbuchung der Fähre oder der Campingplätze.
Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weißer Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Woher diese Flagge allerdings genau seinen Ursprung findet, darüber lässt sich streiten. Hübsch anzusehen ist es auf jeden Fall. Sicher ist, dass 1762 unter Pasquale Paoli der Mohrenkopf mit dem weißen Stirnband zum offiziellen Wappen der Korsen bestimmt wurde.
Wir haben insgesamt zwei Wochen Zeit, davon neun Tage auf Korsika mit dem Wohnmobil, den Rest für die An- und Abreise ab München. In dieser kurzen Zeit sehen wir natürlich nur einen Bruchteil der Schönheit Korsikas und bleiben daher nur im Nordwesten und Südosten der Insel. Was wir auf unserem Roadtrip Urlaub auf Korsika mit dem Wohnmobil alles erleben, wie die Fähre mit Wohnmobil und Kids funktioniert, welche Campingplätze ich Euch empfehlen kann und welche Strände wir besucht haben, erfahrt ihr hier:
Inhalt
Hinkommen via Gardasee und Pisa
Wir fahren Freitag Abend in gut vier Stunden von München nach Arco etwas nördlich des Gardasees und mein neuer Lieblingsort. Das schweißtreibende Einräumen des Wohnmobils ist schnell vergessen als wir endlich um ca. 22Uhr nachts auf dem Campingplatz Arco ankommen, die Markise ausfahren, den Tisch aufstellen und den Blick auf die Burg von Arco genießen. Die Kleine stecken wir ins sehr geräumige Familienbett im Heck und unser 7jähriger Sohn darf im Hubbett alleine schlafen.
Arco
Am nächsten Tag laufen wir vom Campingplatz in ca. 10 Minuten in die Altstadt von Arco und leihen uns bei Bike Shop Giuliani Fahrräder aus. Wirklich sehr zu empfehlen. Mit dem Fahrrad braucht man ungefähr 20 Minuten an den Kiesstrand von Torbole. Am Nachmittag gibt es ein Eis in der wirklich herausragenden Eisdiele Naturale und zurück am Campingplatz nutzen wir das Angebot des öffentlichen Freibades gegenüber des Camps, welcher im Preis inklusive ist. Achtung: Badekappen Pflicht!
Abends gehen wir richtig schön in meinem Lieblingsrestaurant Al Fiume in Arco mit der besten Pizza essen und lassen den Abend am Wohnmobil mit einem Gläschen Wein ausklingen.
Borghetto
Am nächsten morgen geht es weiter via Borghetto nach Pisa zur Fattoria L’Olmetto. Wir brauchen ca. zwei Stunden von Arco nach Borghetto mit Stau und legen einen kurzen Stopp in der angeblich schönsten Stadt Italiens ein. Die Altstadt ist wirklich malerisch und ein Fotostopp jagt den nächsten. Wir essen ein Eis mit Freunden, die wir dort zufällig treffen und fahren nochmal ungefähr drei Stunden weiter zu unserer nächsten Übernachtung.
Pisa
Die Fattoria L’Olmetto ist ein reiner Wohnmobil-Stellplatz mit Stromanschluss aber ohne Sanitäranlagen oder sonstigen Schnick-Schnack, dafür aber auch etwas günstiger. Auf dem Gelände gibt es ein sehr schönes Restaurant in der Fattoria und auch Zimmer im Haupthaus. Dieser Art Parkplatz liegt zwar direkt an der Straße, ist dafür aber keine 10 Minuten mit dem Auto von Pisa entfernt. Theoretisch kann man von hier auch in ca. 20 Minuten in die Altstadt laufen oder mit dem Fahrrad fahren, aber an der Straße entlang ist uns das mit den Kids dann doch zu gefährlich. Vom Flair her finde ich Campingplätze aber irgendwie schöner…
Am nächsten Morgen machen wir uns also mit dem Wohnmobil direkt auf den Weg in die Altstadt und finden dank der App Park4night einen perfekten Parkplatz an der Via Diotisalvi, wo sogar unser Schiff Platz hat und wir nur 5 Minuten zum schiefen Turm von Pisa laufen müssen. Es ist einiges los hier, aber alle tragen Maske. Der Anblick des schiefen Turms ist immer wieder ein Highlight, vor allem für die Kids. Once in a lifetime!
Das Ensemble aus dem Turm, dem Dom und dem Baptisterium, welches alles zum UNESCO Kulturerbe zählt, ist schon beeindruckend und wir haben jede Menge Spaß dabei, die typischen Touristen-Fotos zu schießen. Unser Sohn möchte unbedingt auf den Turm nach oben steigen, aber es hat ungefähr 30 Grad im Schatten und es gibt eine Schlange davor. Daher beschließen wir lieber noch ein Eis in den niedlichen Gassen zu essen (völlig überteuert mit 2,50€ pro Kugel) und müssen uns dann auch schon wieder auf den Weg zur Fähre in Livorno machen.
Fähre Korsika mit dem Wohnmobil: Livorno – Bastia mit Corsica Ferries
Wir buchen erst zwei Tage vorher die Fähre, weil wir uns bis zum Schluss nicht sicher sind, ob eine Reise nach Korsika mit dem Wohnmobil wegen Corona überhaupt machbar ist. Daher sind leider nicht mehr alle Verbindungen verfügbar für uns mit dem großen Wohnmobil und die Preise eher teuer. Von Pisa brauchen wir ca. 30 Minuten nach Livorno.
Unsere Fähre geht um 14Uhr und wir sollen ca. 1,5 Stunden vorher da sein. Wir haben am Anfang ein bisschen Probleme an dem riesigen Hafen von Livorno die Anlege-Stelle von Corsica Ferries zu finden und irren bestimmt 10 Minuten mit dem Wohnmobil durch die Straßen. Die Beschilderung ist wirklich schlecht und das Navi keine große Hilfe. Also lieber bei der Anreise bei Korsika mit dem Wohnmobil ein bisschen mehr Zeit einplanen.
Wir schaffen es aber noch ganz entspannt zur Fähre und bei der Einfahrt gibt es noch eine Temperatur-Messung wegen Corona, mehr nicht. Wir müssen allerdings mit unserem Wohnmobil bis fast zum Ende warten, bis wir endlich auch auf die Fähre dürfen. Etwas ärgerlich ist es schon, denn letztendlich bekommen wir Draußen natürlich als eine der letzten Gäste keinen Sitzplatz mehr.
Wir fahren pünktlich um 14Uhr los und kommen gegen 18.30Uhr in Bastia an. Das Essen an Bord ist recht teuer und nur am Anfang gibt es warmes Essen in der Kantine. Wir kaufen uns ein belegtes Baguette, Eis und Hot-Dogs. Getränke und ein paar Snacks haben wir zum Glück auch selber dabei. Das Spielzimmer und der Pool sind wegen Corona leider geschlossen. Daher vertreiben wir uns die Zeit mit Kartenspielen, lesen und Tablet.
Ankunft in Bastia
Achtung: bei Bastia gibt es viele Unterführungen die nur für eine Höhe von 2,60 Meter geeignet sind. Wir fahren einmal fast in die Unterführung mit unseren 2,90m hinein, aber es gibt von oben vorher Stangen, die uns zum Glück warnen.
Es ist viel Verkehr, aber die Hauptstraßen sind gut ausgebaut und auch mit unseren 7,35 Metern Länge gut befahrbar. Wir machen uns auf den Weg zur Nordwestküste und haben auf dem Weg dorthin durch das Asco Tal wirklich ein herrliches Panorama und sind jetzt schon verliebt in Korsika mit dem Wohnmobil!
Korsika mit dem Wohnmobil im Nordwesten – Camping Village de L’Ostriconi (Balagne)
Von Bastia bis zum Campingplatz Village de L’Ostriconi brauchen wir ca. 1h und kommen erst im Dunkeln an. Zum Glück hat der Campingplatz bis 21Uhr geöffnet. Es ist ein naturnaher und weitläufiger Campingplätze ohne Parzellen. Natur pur mit großen Bäumen, den Bergen im Hintergrund und unendlichem Sternenhimmel. Mit unserer Größe bekommen wir auch ohne Vorreservierung noch einen Stellplatz. Zwar nur unten in der Flood Zone, aber dafür nicht weit zum Meer und mit Blick auf die Berge!
Es ist etwas staubig und trocken hier, aber das liegt wohl eher am August. Es gibt nur einen großen Sanitärblock. Dieser ist eher zweckmäßig, aber bei dieser Frequentierung sogar relativ sauber, finde ich. Vorne bei der Rezeption gibt es ein Restaurant, einen kleinen Kinderspielplatz, ein Mini-Market und das Highlight ist der Pool für die Kids!
Man kann ein SUP für 20€ für 1/2 Tag ausleihen.
Der Strand von Ostriconi
Das Meer ist zu Fuß in ca. 10-15 Minuten über einen kleinen, abenteuerlichen Pfad über einen Sumpf und mit spektakulärer Berglandschaft zu erreichen, kein Problem für unsere Kids.
Der Beach selber ist wild und naturbelassen mit teilweise starkem Wind und Wellen. Es gibt aber eine Überwachung und eine Flagge, wie gefährlich das Meer gerade ist. Am ersten Tag am Strand haben wir die orangene Flagge und die Wellen sind zum Teil meterhoch. Die Kids haben dennoch Spaß. Ein paar Algen schwimmen im Wasser, ansonsten ist das Bergpanorama phänomenal und das Wasser ein Traum!
Am letzten Tag hängt eine grüne Flagge mit so gut wie keinen Wellen und türkisblauem Wasser! Unterschiedlicher hätte der Besuch also nicht sein können. Bei dieser Witterung ist auch viel mehr los am Strand und wir können Schnorcheln und die Kids auch alleine schwimmen gehen. Insgesamt bleiben wir hier vier Nächte und spazieren auch einmal zum Sonnenuntergang an den Strand – ein Traum!
Reiten
Es gibt gleich beim Campingplatz eine Pferderanch und wir sehen von unserem Stellplatz auf die Koppel. Teilweise können wir die Pferde am Zaun sogar streicheln und füttern. Ein Highlight für unsere Tochter. Allerdings weht uns auch manchmal ein bisschen der Pferdegeruch in das Wohnmobil. Leider sind die Ausritte bei uns schon die ganze Woche ausgebucht. Sehr schade! Es wird nur französisch oder italienisch gesprochen.
An der Küste entlang wandern
Vom Beach aus kann man rechts ans Ende des Strandes laufen und von dort so lange man eben möchte die Küste entlang durch die Macchia laufen. Eine Bucht weiter ist es wohl noch besser zum Schnorcheln. Wir schaffen es leider nicht, da es einfach zu heiß ist und die Kids lieber den ganzen Tag im Meer oder Pool plantschen. Am besten morgens starten, wenn es noch nicht so heiß ist und Trinken nicht vergessen.
Mit dem Roller nach L’Île Rousse und Le Bodri Beach
Wir leihen uns am Campingplatz für 30€ für einen halben Tag zwei Scooter aus und fahren damit ca. 30 Minuten bis nach Le Bodri. Wir cruisen die wirklich wunderschöne Küstenstraße entlang an L’Île Rousse vorbei.
Bei Le Bodri gibt es einen kostenpflichtigen Parkplatz und man läuft am Campingplatz vorbei ca. 5 Minuten zum Beach. Sehr netter Campingplatz übrigens nur 200 Meter vom Strand. Die Bucht von Le Bodri ist wirklich umwerfend. Das Wasser ist karibisch, der Sand weiß und es gibt ein paar Wellen zum Toben für die Kids. Ein kleiner Kiosk mit Snacks befindet sich beim Eingang zur Bucht. Hier verbringen wir bestimmt zwei Stunden, bevor wir uns wieder auf die Rückfahrt machen.
Wenn wir nächstes Mal mehr Zeit haben, wollen wir unbedingt mit der Tramway, eine Art alter Zug, bis nach Calvi fahren. Die Tramway Station befindet sich nämlich direkt hinter dem Beach.
Auf dem Rückweg machen wir noch einen kurzen Stopp in der kleinen Altstadt von L’Île Rousse. Hier gibt es Cafés, Souvenir-Shops und super leckeres Eis im Chez Luciani. Alternativ kann man auch mit der Petit Train vom Ort aus zum Leuchtturm fahren, dafür haben wir leider keine Zeit mehr.
Schildkrötenfarm Village des Tortues
Auf dem Weg in den Südosten machen wir noch einen kleinen Abstecher zur Schildkrötenfarm, ca. 30 Minuten von Ostriconi entfernt. Am Ende werden die Straßen immer schmaler und wir sind dann doch froh, als wir endlich am Parkplatz ankommen. Die Anlage ist wirklich sehr klein. Im Prinzip besteht diese nur aus mehreren, abgetrennten Gehegen mit verschieden großen Schildkröten der Art Hermann. Besonders süß ist die Babystation.
Wir sind genau zur Fütterung um ca. 11Uhr da. Es ist allerdings schon sehr heiß und mittags verkriechen sich die Schildis dann lieber. Durch das Futter werden sie allerdings etwas herausgelockt, so dass wir doch einige Schildkröten zu Gesicht bekommen. Leider darf man auch keine Tiere anfassen, diese werden nämlich wieder in die Wildnis ausgesetzt. Es ist jetzt alles nicht spektakulär, aber die Anreise ins Asco Tal mit dem Monte Cinto als Hintergrund-Panorama ist genial und es liegt eh auf dem Rückweg.
Eintritt: Kinder 5-16 Jahre für 3€ und Erwachsene für 6€
Wanderung zum Flussgumpen Bucatoggio bei Santa-Maria Poggio an der Ostküste
Die Anreise ist etwas tricky, man kann sich leicht verfahren. Von der Hauptstraße von Norden kommend biegen wir rechts ab nach Santa-Maria Poggio. Bei dem Hinweisschild „Site Archèologique“ rechts halten Richtung Pinelli. Nach ungefähr 500 Metern kommt ein kleiner Parkplatz bei einem gemauerten Mülltonnen Häuschen.
Der Wanderweg dauert one-way mit kleiner Klettereinlage ca. 30 Minuten mit Kids. Erst folgt man dem großen Pfad am Feld entlang in den Wald hinein. Ab dann wird es zum Glück etwas schattiger. Rechts erscheint eine pittoreske Genuesenbrücke am Fluss. Hier kann man auch ganz gut baden und plantschen mit kleineren Kindern.
Wir wollen aber weiter und folgen dem Hauptweg geradeaus, die Brücke lassen wir rechterhand zurück. Nach 200 Metern kommt eine kleine Abzweigung bei einem großen Telefonmast. Hier geht es rechts ab in den Wald hinunter über Flüsse und Steine, richtig abenteuerlich. Fast wie im Urwald.
Der schmale Pfad schlängelt sich nun in der Nähe des Flusses tiefer in die Schlucht hinein. An einer Stelle verlaufen wir uns fast. Geradeaus geht es höher in die Berge, aber rechts führt der Weg zum Wasserfall. Von hier können wir das Rauschen auch schon hören. Noch ein paar Felsen müssen überwunden werden und dann sieht man auch schon den 8m hohen Wasserfall vor sich.
Der Flussgumpen ist wie im Film smaragdgrün und schön erfrischend. Nur ganz in der Mitte kann man nicht stehen, aber es ist überhaupt kein Problem zum Wasserfall zu schwimmen und dort zu duschen. Die Kids springen von den Felsen oder man kann auch am Wasserfall nach oben klettern. Letzteres ist eher was für größere Kids. Es geht den gleichen Weg wieder zurück zum Parkplatz.
Alternativ Flusswanderung durch den Fiumicelli
In diesem Reiseführer steht auch eine tolle Flusswanderung. Diese startet an der Brücke Pont de Fiumicelli nur 3km vom Campingplatz U Ponte Grossu entfernt. Je nach Können und Equipment kann man 2-3 Stunden durch den Fluss laufen, klettern und springen. Teilweise wird es aber wohl auch sehr anspruchsvoll und ist dann nur noch mit größeren Kids ab 6 Jahren machbar. Next time!
Korsika mit dem Wohnmobil im Südosten – Camping Rondinara
Von Ostriconi in den Südosten brauchen wir ca. drei Stunden reine Fahrtzeit und ohne Stopps. Auf dem Weg gehen wir noch in den U-Store für einen Großeinkauf. Die Straßen sind hier an der Ostküste von Korsika mit dem Wohnmobil sehr gut ausgebaut und es herrscht durchaus viel Verkehr. In jedem größeren Ort gibt es auch eine Einkaufsmöglichkeit.
Die letzten 2km führt die Straße recht eng und kurvig den Berg hinauf zum Campingplatz. Mein Mann kommt hier auf Korsika mit dem Wohnmobil durchaus ins Schwitzen. Dann ist es aber geschafft und uns erwartet ein nicht parzellierter, aber gut strukturierter Platz. Die Sanitäranlagen sind wirklich bikobello neu und sauber, ein Traum. Es gibt ein Restaurant und Shop, einen Kinderspielplatz mit Volleyballnetz und das Highlight ist der Infinitypool mit Meerblick.
Der Platz an sich ist recht weitläufig und es gibt viel Schatten unter den Bäumen. Alles in allem ein wirklich netter Campingplatz zum Wohlfühlen. Viele Familien aus Italien, Frankreich und Deutschland tummeln sich hier und unsere Kids freunden sich schnell mit unseren Nachbarn an. Das Meer ist zum Glück auch nicht weit!
Der Strand von Rondinara
Man läuft auf einem kleinen Pfad 10 Minuten runter zum wunderschönen Rondinara Beach. Es ist wirklich nicht gelogen, dass es hier wie in der Karibik ist! Es gibt eine langgestreckte Hauptbucht mit grobem Sandstrand und türkisblauem Meer. Die Yachten tummeln sich im Wasser und ganz am Ende gibt es auch ein chices Restaurant mit Snacks und Eis.
In der anderen Richtung gibt es weitere, kleine Buchten von Felsen eingerahmt. Hier kann man super toll schnorcheln. Ganz am anderen Ende ist dann noch eine einsamere Bucht. Alles wie aus der Werbung.
Wir genießen jeden Tag den Traumstrand mit unseren neuen Freunden vom Campingplatz und einmal gehe ich auch morgens zum Sonnenaufgang an den Beach und mache Yoga. Nur das Bergpanorama wie in Ostriconi ist vielleicht noch etwas spektakulärer, das Meer hier allerdings klarer.
Bonifacio
Am letzten Tag wollen wir uns noch die schöne Stadt ganz im Süden der Insel ansehen. Ich lese und höre nur Gutes und habe eine Bootstour, ein bisschen Sightseeing und einen kleinen Spaziergang an den Klippen entlang geplant. Aber aus irgendeinem Grund ist es uns heute nicht vergönnt.
Die Stadt platzt an einem Dienstag Mittag aus allen Nähten, wir stehen allein schon 20 Minuten im Stau, nur um in die Stadt hinein zu kommen. Als wir endlich dort sind, finden wir natürlich auch keinen Parkplatz und nach weiteren 20 Minuten in der City geben wir schließlich auf. Wir erhaschen immerhin einen schönen Blick auf den Yachthafen, wo die Bootstouren starten.
Mein Tipp: Wenn möglich schon 1km außerhalb der Stadt parken und den Rest zu Fuß gehen, ansonsten am „Parking du Port“ parken. Wenn man die Bootstour beim Anbieter SPMB Promenades en Mer bucht, parkt man gratis.
- Grottes, Falaises, Calanques – Dauer: ca. 1 Stunde, Preis: 17,50 € pro Person
- Vision sous marine (mit Glasboden) – ca. 22,50 € p.P.
- Halbtages- oder Ganztagesausflug zu den Iles Lavezzi – 35 € p.P.
Kurz kann ich auch aus dem Wohnmobil springen und die Kalkfelsen, die so typisch für Bonifacio sind, bestaunen. Noch ein Grund mehr bald wieder nach Korsika zu kommen um auch noch die weiteren Highlights wie die Zitadelle Bastion de L’Etendard, die Treppe Escalier du Roi D’Aragon oder der ehemalige Militärtunnel Le Gouverail. Erst bin ich etwas geknickt, dass wir uns Bonifacio nicht wirklich ansehen können, aber vielleicht ist eine vollgestopfte Stadt auch nicht das Wahre.
Porto Vechhio
Dafür bin ich über diese kleine Stadt an der südlichen Ostküste umso positiver überrascht! Wir erhoffen uns nicht allzu viel, als wir Porto Vecchio als Alternative ansteuern, um die Zeit bis zur Nachtfähre zu überbrücken. Wir parken am Parkplatz Santa Catalina und laufen ca. 10 Minuten in die Altstadt. Alternativ kann man auch am Hafen parken und von dort mit dem Petit Train in die Stadt fahren. Im Hafen starten auch die ganztägigen Ausflugsschiffe zu den Lavezzi-Inseln.
In der Altstadt angekommen erwarten uns süße, kleine Gassen, nette Shops und ein pittoreskes Stadtbild. Irgendwie versprüht die Altstadt einen Boho-Artisan-Charme. Überall gibt es niedliche Restaurants mit Blick auf den Hafen und die Salinen. Auch der Hauptplatz mit der Kathedrale und der Porte Génoise ist zuckersüß.
Wir essen im Pergola unter Büschen zu Mittag und wollen dann zur Bastion de France. Dort hat man anscheinend von einer Panoramaterrasse einen tollen 360 Grad Rundumblick über die Stadt. Leider ist es aber bei uns geschlossen.
Nachtfähre Korsika mit dem Wohnmobil: Bastia – Genua mit Mobylines
Kurz vor Bastia springen wir bei Moriani Plage ins Meer. Hier ist der Beach aber nicht ansatzweise so schön, wie im Süden oder Nordwesten. Um 21Uhr geht unsere Fähre mit MOBY-Lines vom Hafen Richtung Genua. Dieses mal finden wir die Fähre ohne Probleme, alles ist gut organisiert. Wir sind wieder ca. 1,5h vorher da, müssen aber wieder mit unserem Wohnmobil bis zum Schluss warten.
Dieses Mal haben wir eine 4-Bett-Innenkabine (mit eigenem Bad!) gebucht und ich bin vom Komfort sehr positiv überrascht. Wir warten noch über Deck bis die Fähre ablegt und machen uns dann bettfertig. Die Kids und schlafen k.o. und glücklich um 22Uhr ein und um ca. 6Uhr morgens werden wir von der Durchsage geweckt.
Um 6.30Uhr laufen wir langsam im Hafen von Genua ein und bestaunen über Deck die Stadt. Ich würde beim nächsten Mal auch bei der Hinfahrt die Nachtfähre buchen, da hier die Zeit im Schlaf vergeht und man super entspannt auf Korsika mit dem Wohnmobil ankommt.
Weiterreise nach München via Lago Maggiore und Zürich
Von Genua bis nach Cannobio am Lago Maggiore brauchen wir gute drei Stunden. Hier verbringen wir eine Nacht direkt am See auf dem Camping Riviera. In die Altstadt läuft man von hier nur ca. 10 Minuten über die Brücke und ist dann direkt an der Seepromenade. Im Standesamt von Cannobio haben wir geheiratet und es fühlt sich ein bisschen an wie nach Hause kommen. Wir besuchen unsere geliebte Villa Costantina, unser Lieblings-Nudelgeschäft mit frischem Pesto aus der Theke, den besten Cappuccino der Stadt gibt es im Forno Zaccheo und super Shoppen kann man auch überall. Natürlich baden wir auch im See beim Campingplatz.
Am nächsten Tag fahren wir weitere 4 Stunden, leider mit sehr viel Stau beim Gotthard Tunnel, nach Zürich zu Freunden und dann am nächsten Tag nach Leutkirch im Allgäu um das Wohnmobil wieder abzugeben.
Unser Urlaub auf Korsika mit dem Wohnmobil von Etrusco*
Das teilintegrierte Modell T 7300 SB von Etrusco leistet uns in diesen zwei Wochen gute Dienste und wird im wahrsten Sinne des Wortes zu unserem rollenden zu Hause! Für uns ist das Wohnmobil purer Luxus mit WC, Dusche, Kühlschrank, Gefrierfach, drei Herdplatten und zwei riesigen Betten. Ein großes Familienbett befindet sich im Heck des Wagens und ein Hubbett gibt es noch über der Sitzgelegenheit.
Am meisten begeistert mich der riesige Stauraum überall im Wohnbereich und auch in der Heck-Garage. Highlight für meinen Mann sind die vielen USB-Steckplätze für die Technik. Es bleiben wirklich keine Wünsche offen. Gerade im Detail muss ich hier wirklich ein großes Lob aussprechen, sei es der Rausfallschutz für das Hubbett, die Treppe ins Wohnmobil, der Spiegel im Gang oder die Rollläden und Moskitonetze an allen Fenstern und auch an der Tür. Teilweise war die Verarbeitung etwas einfach.
- 4 Sitzplätze
- bis zu 5 Schlafplätze
- Maximal zulässiges Gesamtgewicht 3.500kg
- Länge 735cm
- Breite 232cm
- Höhe 290cm
- Innenhöhe 210cm
- Chassis-Typ Fiat Tiefrahmen
- Liegefläche Hubbett 195 x 140
- Liegefläche Heck 1x 210×80 & 1x205x80 bzw. mit Mittelteil als ein großes Familienbett
Die Großzügigkeit des Wohnmobils ist zum Einen natürlich sehr komfortabel, vor allem natürlich zum wohnen, kochen und schlafen. Alle Kinder auf dem Campingplatz wollen immer unbedingt zu uns in die Kuschelecke im Heck. Auf der anderen Seite ist man natürlich nicht ganz so flexibel, was z.B. den Stellplatz oder auch die Reiseroute angeht. Den Westen Korsikas können wir mit dem großen Wohnmobil auf keinem Fall bereisen.
Alles in allem aber ein tolles Modell für Familien, die es etwas geräumiger mögen und auch mal bei schlechtem Wetter Platz im Innenraum haben möchten. Etruso ist definitiv eine sehr gute und bezahlbare Alternative zu den teureren High-End-Modellen.
Preis inklusive unserer Sonderausstattung mit Markise, TV etc.: ca. 65.000€
Korsika mit dem Wohnmobil – Straßen
Allgemein sind die Hauptverkehrsstraßen gut ausgebaut und auch mit einem größeren Wohnmobil gut befahrbar. Achtung nur in Bastia mit den Unterführungen! So bald man aber in die Nebenstraßen abbiegt, werden diese eher eng und teilweise auch bumpy. Hier wird es mit Gegenverkehr dann schon schweißtreibend. Die Westküste trauen wir uns mit dem großen Wohnmobil erst gar nicht und uns wird auch im Vorfeld von Angelika von unterwegsmitkind.com auch davon abgeraten.
Es gibt auch oft Straßen und Parkplätze, wo gleich Schilder dran stehen, dass Wohnmobile nicht erlaubt sind bzw. wahrscheinlich auch einfach keinen Sinn machen vom Platz her. Zum Beispiel können wir nicht mit dem Wohnmobil zum bekannten Strand Santa Giulia im Südosten der Insel und auch beim Parken haben wir teilweise unsere Probleme. Nicht jeder Campingplatz ist auch auf große Wohnmobile ausgelegt und ich rufe lieber immer vorher an und erfrage die Gegebenheiten.
Wer war schon mal auf Korsika mit dem Wohnmobil? Was sind Eure Erfahrungen? Schreibt mir gerne einen Kommentar! Vielleicht interessiert ihr Euch ja auch für Slowenien mit dem Camper!
*Transparenz: Aufgrund einer Kooperation mit Etrusco, erhalten wir ein Wohnmobil zum Testen. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
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Dieser Artikel enthält auch unbezahlte Werbung.
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