Eigentlich hätten wir nicht gedacht, dass wir dieses Jahr noch nach Teneriffa fliegen werden. Eigentlich. Den Flug mit Ryanair haben wir zwar schon vor Monaten gebucht, aber erst eine Woche vor Abflug werden die Kanaren nicht mehr als Risikogebiet deklariert. Daher verbringen wir trotz Corona auf Teneriffa im Winter noch eine entspannte Woche in der Sonne und erleben außergewöhnliche Highlights:
Wir verbringen auf Teneriffa im Winter unseren Urlaub mit den Kindern im Süden der Insel bei Los Abrigos, leihen uns einen Mietwagen aus und erkunden von dort die abwechslungsreiche Insel.
Inhalt
Quick Facts:
Klima: Teneriffa wird auch als „Insel des ewigen Südens“ bezeichnet, da ganzjährig milde Temperaturen herrschen. Mediterrane Klimazone.
Temperaturen Teneriffa im Winter: wir haben Anfang November Untertags im Durchschnitt 25 Grad und Sonnenschein im Süden der Insel. An einem Tag regnet es auch mal. Nachts hat es so um die 20 Grad, aber durch den Wind braucht man schon immer ein Jäckchen.
Zeitverschiebung: -1 Stunde zu Deutschland
Flugzeit: ca. 4,5h ab München
Unterkunft für Teneriffa im Winter: Haus am Meer und beheiztem Pool Oasis del Sur von Xavi*
Mietwagen: Check24*
Risikogebiete: aktueller Stand des RKI
Einreise: (Stand 7. November 2020)
Vor der Einreise (ab 48h vorher möglich) muss man ein Formular ausfüllen über diesen Link oder in der App für für iOS oder für Android. Bei dem Formular benötigt man einen Sicherheitscode, der per Email verschickt wird. Das kann allerdings ein paar Stunden dauern. Nach dem Ausfüllen erhält man dann einen QR-Code, den man am Flughafen bei der Einreise vorweisen muss. Über die App hat es bei mir leider überhaupt nicht funktioniert trotz Beachtung, dass keine Umlaute verwendet werden können und auch keine Sonderzeichen. Am Airport wird zusätzlich mit Hilfe einer Wärmebildkamera die Körpertemperatur gemessen.
Achtung: die spanische Regierung hat am 31.10.2020 beschlossen, dass ab dem 14. November zusätzlich ein negativer Corona-Test vorzuweisen ist, der nicht älter als 72h sein darf. Dieser muss dann wohl spätestens an der touristischen Unterkunft vorgelegt werden. Tolle Informationen gibt es auch auf dem Blog von Canary Vibes!
Teneriffa und Corona:
Es muss überall an öffentlichen Plätzen eine Maske getragen werden, auch am Strand oder am Pool. Am Platz kann die Maske abgenommen werden und auf dem Weg zum Wasser natürlich auch. Die Regelung wird auch tatsächlich sehr ernst genommen. Wenn man wandern oder spazieren geht und man nicht vielen Menschen begegnet ist es auch ohne Maske möglich, aber man sollte diese immer griffbereit haben.
Meine 5 Highlights auf Teneriffa:
Trotz dieser Einschränkungen können wir unseren Urlaub auf Teneriffa im Winter wirklich in vollen Zügen genießen und uns endlich einmal von dem Dauerthema Corona ein bisschen ablenken mit diesen 5 Highlights abseits der typischen Touristenattraktionen:
Strände auf Teneriffa im Winter
Zugegeben, weiße Traumstrände mit türkisfarbenem Meer sucht man auf Teneriffa eher vergeblich. Dennoch gibt es auch hier schöne Strände zum Baden und Verweilen. Die Wasser-Temperaturen sind auf Teneriffa im Winter durchaus angenehm und wir können für eine nette Abkühlung im Wasser auch ohne Probleme ohne Neo schwimmen gehen:
El Médano im Süden
Diesen schönen Beach erreichen wir in nur 15 Autominuten Richtung Osten von Los Abrigos aus. Der Montaña Roja sticht uns schon von Weitem ins Auge und ist in dieser schroffen Lava-Landschaft ein echter Hingucker. Westlich davon ist auch ein ganz netter Beach, Playa de la Tejita.
El Mèdano ist ein echter Kite- und Windsurf Hotspot. Es gibt direkt am Hotel Playa Sur Tenerife einen kleinen Parkplatz. Links davon befindet sich die schönere Badestelle vor allem mit Kindern und das kleine Örtchen mit Surf-Verleih und Restaurant. Hier gibt es viele kleine Buchten zum Baden mit feinem Sand. Man kann hier auch sehr gut Windsurfen oder Wellenreiten. Die Red Rock Surfschule kann ich nur wärmstens empfehlen, dazu später mehr. Rechts vom Parkplatz ist der Kiter-Himmel mit Blick auf den Montaña Roja und schwarzem Lavastrand.
Las Teresitas im Nordosten
Dieser aufgeschüttete Beach mit goldgelben Sandstrand und Palmen ist wirklich nett angelegt und befindet sich im Nordosten der Insel. Es gibt einen großen Parkplatz, diverse Umkleidekabine, Duschen und auch ein paar Strandbars. Manche bezeichnen den Strand auch als einen der schönsten der Insel!
Leider regnet es an dem Tag, als wir dort sind, aber unsere Tochter möchte trotzdem unbedingt ins Wasser. Vor der Bucht wurde eine Art Damm errichtet, damit die Wellenbrecher nicht zum Strand gelangen und das flache Wasser somit perfekt für Kinder geeignet ist. Das Bergpanorama im Hintergrund ist ebenfalls schön anzusehen.
Los Guíos an der Westküste
An der Westküste bei Los Gigantes gelegen, bietet dieser Beach ein spektakuläres Panorama! Am besten parkt man das Auto im Ort und läuft das letzte Stück. Der Eingang zum Strand liegt etwas versteckt hinter der Hafenmauer. Auf einem Blog lese ich vorab, dass der Strand perfekt für Kinder geeignet ist, was aber wahrscheinlich stark auf die Strömung ankommt.
Als wir dort sind, gibt es sehr hohe Wellen und die Flagge zeigt Rot-Orange. Wir Erwachsenen hüpfen kurz in die Brandung, aber für unsere Kids ist das definitiv nichts. Diese haben aber Spaß bei einer Schlammschlacht mit schwarzem Lavasand und die „Giganten“ sieht man hier wirklich hautnah!
Los Cristianos im Südwesten
An einem Tag machen wir einen Ausflug nach Los Cristianos, um mit dem Kajak Delfine zu sehen. Danach verbringen wir noch eine Stunde am Beach. Es ist natürlich alles sehr touristisch hier, aber der Sand ist fein und hell und das Wasser sehr seicht und vor den großen Wellen geschützt. Daher haben auch die Kids hier Spaß und an der Strandpromenade gibt es auch noch ein Eis.
Acro Yoga in Taganana
Wer schon immer mal diese besondere Art des akrobatischen Yogas ausprobieren wollte, ist hier umgeben von dem Bergpanorama in Taganana in den Händen von Bea und Miguel gut aufgehoben. Bea kommt aus Ungarn und Miguel ist Spanier. Die beiden leben nun schon seit 4 Jahren auf Teneriffa und geben Acro-Yoga Kurse. Ein wirklich sehr sympathisches Pärchen.
Ich buche also vorab ein exklusives Event nur für uns Vier. Um nach Taganana zu kommen, müssen wir allerdings erst einmal durch die gewundene Bergwelt fahren und der Anblick ist wirklich magisch. Was für eine außergewöhnlich schöne Gegend! Vor der Session lohnt es sich auf jeden Fall noch bis an die Küste hinunter zu fahren und dort eine Kleinigkeit zu Essen.
Unsere Kurs-Location befindet sich in der Wohnung der Beiden mitten in den Gassen von Taganana. Der Kurs dauert insgesamt ca. 1,5h und nach dem Aufwärmen geht es direkt mit den akrobatischen Einheiten los. Wir fühlen uns bei den Beiden wirklich sehr wohl und diese stehen auch jederzeit bereit, sollte eine Übung mal nicht klappen.
Wir studieren also erst unsere Posen ein, bis sie sitzen und es ist am Ende wirklich einfacher als es aussieht. Man braucht nur ein bisschen Vertrauen und Mut, um es auszuprobieren. Die Kids haben auch ihren Spaß uns dabei zuzusehen. Am Ende gibt es auf der Dachterrasse noch eine kleine Fotosession als Erinnerung an dieses einmalige Erlebnis!
Kajakfahren mit Delphinen und Schildkröten in Los Cristianos
Ehrlich gesagt, wusste ich vorher noch gar nicht, dass man auf Teneriffa auch Delphine und Schildkröten beobachten kann. Durch Zufall entdecke ich eine Kajaktour auf Airbnb in Los Cristianos, wo man diese faszinierenden Tiere hautnah und im Prinzip auch als Eco-Touristen ohne Boote oder Lärm erleben kann. Die Tour dauert insgesamt 2,5 Stunden und ist auch mit Kids machbar. Diese sollten allerdings schon schwimmen können. Die Location liegt etwas versteckt direkt am Beach von Los Cristianos, das Auto parkt man am besten in der nahegelegenen Tiefgarage.
Wir werden mit dem nötigen Equipment wie Kajaks und Schnorchel ausgestattet, es gibt sogar Hüte und Sonnencreme für uns. Wir haben Glück und bekommen für uns Vier einen eigenen Guide zugewiesen, damit bleiben wir mit den Kindern auch maximal flexibel. Daniel kommt aus Rumänien und ist super hilfsbereit und nett. Er übernimmt die Kinder in seinem Kajak, wir beide paddeln in einem zweiten Kajak aufs Meer hinaus.
Die Bucht von Los Cristianos ist relativ geschützt und daher gibt es zum Glück keine großen Wellen. Wir müssen ungefähr 30 Minuten aufs Meer hinausfahren und erfahren währenddessen interessante Infos über die Insel. Dann erreichen wir endlich das Ziel: eine große Fischfarm mit tausenden Zuchtfischen, die natürlich auch regelmäßig gefüttert werden müssen. Die Reste des Futters landen dann im Meer und sind im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen für Delphine und auch Schildkröten.
Wir umkreisen also langsam mit den Kajaks die Fisch-Farm und halten Ausschau nach den Tieren. Da schwimmt unter uns plötzlich eine große Unterwasserschildkröte hindurch und streckt ihren Kopf heraus, wirklich sehr süß. Ein paar Minuten später sehen wir in der Ferne endlich auch die ersten Delphin-Flossen. Insgesamt sind es vielleicht acht verschiedene Delphine, die immer wieder in der Nähe auftauchen. Ein Baby ist auch mit dabei. Leider sind die klugen Tiere immer ca. 10-20 Meter von uns entfernt, dennoch ist es wirklich faszinierend den Tümmlern mit dem Kajak so nah zu sein.
Am Ende legen wir an den Felsen noch einen kurzen Schnorchel-Stopp ein. Dort leben anscheinend vier große Wasser-Schildkröten und wir bekommen auch eine davon kurz zu Gesicht. Wow, ein tolles Gefühl im Wasser direkt über dieser Turtle zu schweben! Wir machen noch kurz einen Abstecher zu einer Höhle und machen uns dann etwas k.o., aber glücklich auf den Rückweg.
Los Gigantes an der Westküste
Allein die Fahrt von Süden aus kommend Richtung Norden an der Küste entlang ist schon eine Reise wert. Man hat das Meer immer auf seiner Seite und hat wirklich atemberaubende Ausblicke, auch auf den Sonnenuntergang. Für einen tollen Blick auf die sogenannten „Giganten“ sollte man am Mirador Archipenque View Point halten. Dort gibt es auch ein nettes Café mit Souvenirs.
Diese spektakuläre Steilküste, die sowohl vom Land als auch vom Meer aus einen spektakulären Anblick liefert, wird Acantilados de los Gigantes genannt. Die Felsen fallen an dieser Stelle bis zu 450 Meter senkrecht ins Meer ab. Wer mag, kann danach noch ans Meer zum Baden fahren, entweder nach Los Guìos oder zum Natural Pool de Puerto Santiago (derzeit leider geschlossen, Stand November 2020).
Surfen auf Teneriffa im Winter
Auf der größten der Kanaren-Insel herrschen eigentlich das ganze Jahr über perfekte Surfbedingungen. Aber gerade auf Teneriffa im Winter sind die Temperaturen natürlich im Vergleich zu Portugal oder Frankreich um einiges angenehmer. Es gibt diverse Surfschulen auf der Insel, u.a. einige in Las Américas. Wir probieren unser Glück aber lieber ganz im Süden bei El Médano.
An unserem ersten Tag gibt es hier perfekte Beginner-Wellen und wir schauen den Surfern fasziniert zu. Allerdings ist es schon spät und wir wollen an einem anderen Tag nochmal wiederkommen. Am letzten Tag kommen wir also wieder hierher, allerdings liegt das Meer komplett flach da und es ist leider nur perfekt zum Baden oder Windsurfen. Spontan macht mein Mann einen Windsurf-Kurs, die Kids bekommen ein Brett und können ihre ersten Wellen im flachen Wasser surfen. Ich versuche dann auch noch mal mein Glück, aber bis auf 2-3 Wellen ist die Ausbeute heute leider sehr mau. Ein Grund mehr wiederzukommen.
Wer war schon mal auf Teneriffa im Winter? Was sind Eure Erfahrungen und Highlights? Vielleicht gefällt Euch auch mein Artikel über Winter im Bayerischen Wald!
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