Zugegeben, Lissabon an einem Tag zu erleben ist quasi ein Ding der Unmöglichkeit. Dennoch kann man in die Stadt eintauchen, atemberaubende Ausblicke genießen und sich einen ersten Überblick über diese entspannte und sehenswerte City verschaffen. Meine 5 Tipps für Lissabon an einem Tag!
Wir übernachten Anfang November insgesamt zwei Nächte in Lissabon, kommen aber erst am späten Nachmittag an und müssen um 10 Uhr morgens am übernächsten Tag schon wieder zurück. Vorher verbringen wir noch zwei Nächte am Meer, das ist aber eine andere Story! Letztendlich bleibt uns nichts anderes übrig als Lissabon an einem Tag zu erkunden und diesen füllen wir mit fünf Highlights ohne uns zu stressen:
Inhalt
Übernachten im Casa Balthazar zwischen Barrio Alto und Chiado
Ganz unscheinbar in der belebten Rua do Duque, befindet sich das Hotel Casa Balthazar* und liegt total versteckt. Es fühlt sich eher an wie ein Guesthouse mit persönlichem Service, prächtigen Räumen und verwinkelten Zimmern. Zur Ausstattung gehört im Innenhof ein beheizter Pool mit ca. 30 Grad, im Zimmer ein gefüllter Kühlschrank mit Wasser, Milch, Kaffee und Tee und ein kleines aber feines Frühstück. Dieses wird entweder aufs Zimmer serviert oder steht im Frühstücksraum zur Verfügung. Ein Parkplatz kann vorab kostenlos reserviert werden.
Das Highlight dieses kleinen Hideaways ist die Lage direkt zwischen Barrio Alto und dem Viertel Chiado. Nur jeweils ein paar hundert Meter entfernt liegen schöne Aussichtspunkte, sehenswerte Elevadores (Aufzüge, die die Oberstadt mit der Unterstadt verbinden) und diverse Restaurants und Bars. Theoretisch muss man also gar nicht weiter raus, wenn man nicht möchte. Aber das wäre natürlich schade, da Lissabon noch viel mehr zu bieten hat!
Es lohnt sich allerdings das Viertel Chiado mit der Rua Garrett direkt vom Hotel aus zu Fuß zu erkunden. Neben schönen Innenhöfen, der Buchhandlung Bertrand und der Eisdiele Santini, befindet sich hier auch eines der ältesten Cafés der Stadt, das Café a Brasileira do Chiado. Früher das Epizentrum der Dichter und Denker, heute ein beliebter Treffpunkt von Einheimischen und Touristen gleichermaßen.
Hier geht es zum Casa Balthazar!*
Lissabon an einem Tag
Wenn ihr nicht viel Zeit habt, aber auch keine Lust auf einen stressigen Sightseeing Tag, sind meine fünf Tipps genau richtig für Euch. Ihr taucht ein in die entspannte Atmosphäre der Stadt, habt geniale Ausblicke und erlebt neben den Must-Sees auch einen anderen Blick auf die City:
Ein Muss – Die Tram 28
Ja, es ist touristisch. Es ist aber auch einfach nur cool, sich in dieser ratternden Tram einmal quer durch die Stadt fahren zu lassen und sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Es geht vom Perez Friedhof etwas außerhalb bis zur Haltestelle Martim Moniz in etwa einer Stunde. Die Tram rumpelt mal bergauf, mal bergab vorbei an der Kathedrale von Lissabon und am Aussichtspunkt Santa Luzia vorbei.
Mein Tipp: am besten die Fahrt für Sonntag früh einplanen, da hier auf den Straßen weniger Verkehr ist und auch allgemein der Andrang auf die Tram nicht ganz so groß ist. Wir lassen uns mit dem Uber für ca. 7€ zum Friedhof fahren und bekommen ohne Probleme einen Sitzplatz.
Das etwas andere Sightseeing – Eco Tuk Tuk Tour durch die Altstadt
Neben der Tram 28 ist diese Sightseeingtour auch eine entspannte Art die City zu entdecken. Das Tuk Tuk kommt auch durch die kleinen Gassen, kann fast überall parken und ist auch noch elektrisch betrieben! Unser privater Guide erzählt uns alles, was wir über Lissabon wissen müssen, beantwortet unsere Fragen zur Stadt oder zum Fußball und ist super freundlich. Am Ende bringt er uns auch noch dorthin, wo wir aussteigen möchten.
Aber von Anfang an. Es geht los am Praça dos Restauradores am Hard Rock Café. Wir cruisen insgesamt 1,5 Stunden durch die City und Jorge erzählt uns währenddessen alle interessanten Gegebenheiten von Lissabon. Vor allem das große Erdbeben 1755 hat das heutige Lissabon extrem geprägt. Natürlich entstand die Stadt an sich ca. 1000 BC, aber nach dem Erdbeben blieben nur ca. 15 Häuser aus dieser Zeit bestehen. Der Rest wurde wieder aufgebaut. In der Neustadt nach einer neuen, modernen Struktur, in der Altstadt chaotisch wie vorher. Nur die Hauswände sind nun erdbebensicher mit Hilfe der sogenannten Konstruktion Gaiola Pombalina.
Es geht also kreuz und quer durch die Altstadt von Mouraria via Graca bis nach Alfama. Unser erster Stopp ist die Kathedrale von Lissabon. Romanisch, gotisch, barock und errichtet auf einer Moschee. Crazy enough und mit der Tram 28 davor wirklich hübsch anzusehen. Zwischendrin halten wir an zwei genialen Viewpoints (siehe Punkt 3) und am Ende gibt es noch eine kleine Walking Tour durch das ursprünglichste Viertel Lissabons, die Alfama. Hier ist noch ein Stück der alten Stadtmauer zu sehen, die Häuser stehen zum Teil schief und es ist auch der Geburtsort der berühmten Fado Musik. Die 1,5 Stunden vergehen wie im Flug und ich bin danach noch verliebter in Lissabon als zuvor.
Besondere Ausblicke – Lissabon von oben
Da Lissabon in einer Art Talkessel liegt, bieten sich hier von fast allen Seiten einzigartige Ausblicke auf die Altstadt und das Meer bzw. den Tejo!
Miradouro de Alcantara
Mein Liebster Ausblick, da super zentral und nicht überrannt, ist der Miradouro de Alcantara. Von unserem Hotel spazieren wir in fünf Minuten hierher. Im Prinzip ist es ein großer Platz mit Brunnen, Kiosk und unterhalb einen kleinem Park mit Bänken zum Verweilen. Natürlich ist auch hier etwas los, aber die Grundstimmung ist sehr entspannt und man hat von überall einen tollen Blick auf die Altstadt mit der Kathedrale und dahinter das Meer!
Wir holen uns also einen Coffee-to-Go (nicht besonders lecker, aber egal!) vom kleinen Stand/Café, setzen uns unterhalb der Placa in den kleinen Park, lassen uns von der Sonne wärmen und genießen den atemberaubenden Anblick. Es ist schön windgeschützt hier unten und in diesem Moment bin ich verliebt in Lissabon!
Ausblick Santa Luzia
Das ist der wohl bekannteste Aussichtspunkt über die Stadt und vom Setting her auch zu recht. Hier kann man allerdings überhaupt nicht parken und ist daher nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln bzw. dem Tuk Tuk zu empfehlen. Die Tram 28 hält hier by the way auch. Unweit der Kathedrale genießt man hier den besten Blick auf das Wasser und die Dächer der Altstadt. Allerdings ist relativ viel Trubel und ein ruhiges Plätzchen finden wir nicht wirklich. Es gibt ein Café und mehrere Plattformen, um den Ausblick zu genießen.
Miradouro da Senhora do Monte
Etwas außerhalb gelegen, ist dies wohl der entspannteste Ort der Stadt! Gerade weil dieser Aussichtspunkt nicht so gut erreichbar ist, hält sich der Ansturm in Grenzen. Der Blick ist weit und melancholisch. Eine Band spielt, die jungen Leute sitzen im Gras und chillen und es gibt einen kleinen Stand mit Kaffee & Pastéis de Nata. Von hier sieht man die Brücke Ponte 25 de Abril am besten, welche die gleiche Konstruktion wie die der Golden Gate Bridge aufweist. Diese ist allerdings nicht zu verwechseln mit der Ponte Vasco da Gama, welche die längste Brücke Europas ist. Auch die Christus-Statue Cristo Rei kann man von hier aus gut erkennen.
Auf und Ab – Elevador de Santa Justa oder Standseilbahn Da Gloria
In jedem Reiseführer stehen natürlich auch die bekannten Elvadores von Lissabon. Tatsächlich ist zumindest einer von den insgesamt vier ein Muss für Lissabon an einem Tag!
Elevador de Santa Justa
Besonders die auffällige Konstruktion des Elevador de Santa Justa sollte man sich wirklich mal vom Nahen zu Gemüte ziehen. Diese ist angeblich von einem Schüler von Eiffel, nämlich nach einer Konstruktion des Ingenieurs Raoul Mesnier de Ponsard, errichtet worden. Theoretisch kann man für überteuerte 5€ damit nach oben von der Unterstadt in die Oberstadt fahren. Dafür müssten wir uns allerdings in der Schlange anstellen und Bargeld haben wir auch keines dabei als wir gerade dort sind.
Wir folgen also einem Geheimtipp, lassen die Schlange links liegen und steigen in einer kleinen Seitengasse einfach die Treppen nach oben. Direkt hinter dem Museu Arquelógico do Carmo mit der Carmo-Kirche ohne Dach ist nämlich der Ausstieg des Santa Justa Aufzugs und wir können somit kostenlos das Panorama genießen und auf der zugehörigen Brücke Fotos machen. Yeah!
Standseilbahn Da Gloria
Gleich neben dem Miradouro de Alcantara befindet sich diese coole Standseilbahn, die die Oberstadt mit der Unterstadt verbindet. Wer also zu faul zum Laufen ist oder einfach mal das Rattern der Bahn spüren möchte, sollte sich diese kurze Fahrt gönnen. Die Trambahn ist wirklich sehr cool anzusehen und das Erlebnis ist jeden Cent wert. Auf dem Weg nach unten gibt es die diversen Graffiti an der Mauer gratis dazu und schwuppdiwupp befinden wir uns auch schon auf dem Praça dos Restauradores beim Hard Rock Café.
Andere Perspektive – Fährfahrt über den Tejo
Diesen Tipp für Lissabon an einem Tag habe ich aus dem Reiseführer Lissabon von Dumont*. Die Fähren nennen sich hier cacilheros. Nach einem langen Tag mit Trambahnfahrt, Tuk Tuk Tour mit Ausblicken und Spaziergang durch die Gassen Lissabons, wollen wir die Abendstimmung nutzen und fahren zum Terminal Cais do Sodré. Dort setzt die Linie 3 innerhalb von 10 Minuten auf die andere Seite des Tejo über. Leider gibt es nur im Inneren Sitzplätze, aber auch durch die Fenster kann man die schöne Stimmung erhaschen.
Auf der anderen Seite angekommen, halten wir uns rechts und laufen immer an der Mauer entlang. Schon hier laden diverse Betonbrücken zum Verweilen bei Sonnenuntergang ein. Oder aber man läuft noch bis zum Park, wo es ein paar kleine Cafés gibt und einen Aufzug hoch zur Christusstatue. So oder so der perfekte Abschluss für Lissabon an einem Tag!
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Was sind Eure Tipps für Lissabon an einem Tag? Vielleicht interessiert ihr Euch auch für Stuttgart an einem Tag!
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