Auf den ersten Blick erscheint ein Wochenende in Mailand im Winter nicht besonders attraktiv, oder? Zugegeben, wegen der Weihnachtsmärkte muss man nicht für ein Wochenende nach Mailand reisen und auch Christmas-Shopping kann zu einer nervenaufreibenden Sache werden. Aber Mailand hat vor allem mit süßen Vierteln, tollen Restaurants und Bars und nicht zuletzt wegen des Doms wirklich mehr zu bieten!

Vier Mädels, ein Wochenende und jede Menge Window-Shopping, sich treiben lassen, Cappuccinos ohne Ende, leckeres Essen und gute Drinks! Ein Mädels Wochenende in Mailand im Winter ist kurzweilig auch abseits von Shopping-Malls und dem Dom.

Anfang Dezember nieselt es zwar oft und die Temperaturen liegen um die 5 Grad Celsius, aber am letzten Tag haben wir Sonnenschein und das Leben findet hier auch bei kalten Temperaturen Draußen statt. Hier meine 7 Tipps für ein Wochenende in Mailand im Winter Quick & Dirty:

1. Hinkommen & Rumkommen

Dass Mailand gleich drei Flughäfen hat, ist natürlich purer Luxus. Je nachdem, von wo ihr anreist, ist fliegen daher wahrscheinlich die beste Wahl. Mein Tipp für ein Wochenende in Mailand: der Flughafen Milano Linate ist nur ca. 10km außerhalb der City und man kommt ganz easy mit der Metro Linie M4 in die Stadt und von dort weiter mit Bus, Tram oder U-Bahn zum Hotel oder zu den Sights.

Hier geht’s zum Metro-Plan von Mailand!

Mailand hat angeblich das bestausgebauteste Straßenbahn-Netz Europas! Tatsächlich fahren hier fast überall Trambahnen und die Mailänder lieben ihre alten Ratterzüge mit langer Tradition. Das Herz der Mailänder gehört dem gelben Modell Peter Witt aus dem Jahr 1928. Ein Auto braucht man für ein Wochenende in Mailand also definitiv nicht.

2. Übernachtung für ein Wochenende in Mailand

Wer ein wirklich zentral gelegenes Hotel mit geschmackvollen Zimmern sucht, ist in dem Hotel Dei Cavalieri um die Ecke vom Dom sehr gut aufgehoben. Das Frühstück ist im Preis inklusive und wirklich ausreichend, die Zimmer sehr geräumig und die Lage unschlagbar. Wir zahlen zu Viert um die 700€ für 3 Nächte.

Wir sind für das Wochenende in Mailand zu Viert in einem Familienzimmer untergebracht mit einem großen Badezimmer mit Doppelwaschbecken, zwei Einzelbetten und einem Doppelbett von der Schlafcouch. Der Ausblick vom 8. Stock über die Dächer Mailands ist wirklich hübsch, alles ist sauber und stilvoll.

Das Highlights des Hotels ist die Rooftop-Bar The Roof im 10. Stock des Hotels. Für den Restaurantbereich benötigt man allerdings eine Reservierung fürs Abendessen, aber auf der Terrasse (mit Heizpilzen im Winter;) kann man auch spontan einen Drink nehmen.

Hier geht es zum Hotel Dei Cavalieri Milano*

3. Der Mailänder Dom

Wer ein Wochenende in Mailand verbringt, kommt am Mailänder Dom nicht vorbei. Allein der Anblick des Doms mit dem Domplatz ist schon ein echtes Highlight. Im Winter funkelt ein hübscher Weihnachtsbaum auf dem Platz, es gibt ein paar „weihnachtliche“ Stände mit Krimskrams und vor allem Tauben und jede Menge Menschen.

Der Mailänder Dom ist wirklich wahnsinnig beeindruckend und unbedingt einen Besuch wert. Der Bau des Doms begann im Jahr 1386 unter Gian Galeazzo Visconti, die Fassade entstand dann 1805 unter Napoleon. Mit seinen 130 Türmen prägt er bis heute Mailands Stadtbild.

Wir besorgen uns im Vorfeld über Get Your Guide* die Eintrittstickets ab 20€ für den Dom und die Domterrassen inklusive Audioguides. Wir müssen trotz der Online-Tickets anstehen und auch bei den Audioguides gibt es eine kleine Schlange. Alles in Allem aber schon in Ordnung. Die Audioguides kann man sich theoretisch auch sparen und sich lieber die wichtigsten Infos zur Geschichte im Reiseführer durchlesen.

Ein Muss ist der Besuch der Domterrassen. Diese kann man entweder über die Wendeltreppe erreichen (Standard) oder man hat ein Ticket für den Aufzug vorab gebucht. Wir steigen brav die Treppen hinauf und werden mit einem wirklich fantastischen Blick über den Domplatz, die Konstruktion und die City belohnt!

Hier geht’s zum Ticket für den Mailänder Dom inkl. Domterrassen*

4. Das Navigli Viertel mit Kanalfahrt

Wir bekommen von diversen Freunden und Bekannten den Tipp, unbedingt das etwas alternative Navigli-Viertel zu besuchen. Wo in der Innenstadt rund um den Dom alles fein und geschleckt ist, gibt es im Navigli Viertel überall Graffitis, coole Stores und kleine Boutiquen.

Es macht extrem viel Spaß an der Hauptstraße Corsa di Porta Ticinese entlangzuflanieren und die kleinen Shops, Restaurants und Bars zu bestaunen. Am Vormittag ist es hier auch nicht so voll, aber am Nachmittag wird es wieder touristisch. Neben dem Mr. Dick Waffel-Laden liegt der Pussy Store und nur einen Katzensprung entfernt befindet sich der Mailänder Hafen mit seinen zwei Kanälen.

Bis in die 1970er Jahre war der Mailänder Hafen der drittgrößte Binnenhafen Italiens! Damals konnte man noch auf dem Wasserweg nach Mailand reisen, ein bisschen erinnerte Mailand auch Venedig. Von dem hochwertigen Kanalsystem aus dem 13. Jh., an dessen Bau angeblich Leonardo da Vinci beteiligt war, sind nur noch der Naviglio Grande und der Naviglio Pavese übrig geblieben.

Heute kann man hier wunderbar am Hauptkanal entlangspazieren. Dieser ist hübsch beleuchtet und an den Ufern reihen sich eine Lokalität nach der anderen aneinander. Weiter hinten gibt es Stände mit Schnickschnack und auf den Brücken können ganz klassisch Schlösser aufgehängt werden.

Vorab buchen wir eine 1-stündige Kanalfahrt für 19€ pro Person. Der Kanal an sich ist von unten nicht allzu hübsch anzusehen, aber wer sich einfach mal treiben lassen möchte und dabei ein paar Infos über Mailand und die Geschichte der Kanäle erfahren möchte, ist hier prinzipiell gut aufgehoben.

Hier geht es zum Ticket für die Kanalfahrt*

5. Das Brera Viertel mit dem Castello

Nur ca. 500 Meter nördlich des Doms vorbei an der Mailänder Scala immer weiter geradeaus auf der Via Brera kommt man geradewegs ins Brera Viertel mit der bekannten Pinacoteca di Brera, einer der größten Sammlungen Alter Meister.

Ähnlich wie im Navigli Viertel reihen sich hier schöne Geschäfte, Restaurants und Bars aneinander. Es gibt eine kleine Fußgängerzone mit hübschen Häusern und im Winter schön geschmückten Schaufenstern. Mal wieder ein Shopping-Paradies per excellence. Aus dem ehemaligen Arbeiter- und Handwerksviertel wurde ab den 1970er Jahren ein hippes In-Viertel!

Das Gute ist, dass es von hier nicht weit ist zum Parco Sempione mit dem bekannten Castello Sforzesco und dem Piccolo Teatro. Abseits der Touristenmassen ist die wuchtige Sforzaburg mit ihren vielen Museen aber durchaus einen Besuch wert. Das Castello wurde nach der Familie Sforza benannt und die ursprüngliche Festungsanlage stammt aus dem 14. Jh. Diese wurde allerdings später komplett zerstört und erst Anfang des 20. Jh. wieder erreichtet und renoviert.

Ich persönlich finde das Castello optisch nicht so hübsch, aber der Park an sich ist schön grün und für einen sonntäglichen Spaziergang in der Sonne wie gemacht. Wer mag kann bis zum Turm Torre Branca spazieren und für nur 6€ den Ausblick von hoch oben über den Park und die Stadt genießen.

Hier geht’s zum Ticket für den Aussichtsturm Torre Branca*

6. Shopping

Dass Mailand ein Shopping Paradies ist, ist kein Geheimnis. Neben den oben genannten Vierteln Navigli und Brera mit eher kleineren Boutiquen und alternativen Shops, kann man gleich hinter dem Dom die Luxus-Marken shoppen.

In der Galleria Vittorio Emanuele II reihen sich Gucci, Prada & Co nebeneinander. Das Gebäude ist wirklich sehr hübsch anzusehen und für eine kleine Runde Window-Shopping auf jeden Fall zu empfehlen. Die 1865 errichtete Einkaufsgalerie wurde nach dem ersten König Italiens benannt.

Wer lieber in preisewerteren Geschäften wie Primark, Stradivarius, Tezenies & Co shoppen gehen möchte, ist in der Via Torino gut aufgehoben. Hier ist zwar auch überall die Hölle los, aber zumindest sind die Klamotten bezahlbar.

7. Essen & Trinken

Was man bei einem Wochenende in Mailand besonders gut kann ist neben shoppen auch noch lecker essen und bei ein paar guten Drinks den Abend ausklingen lassen. Da Mailand aber auch wirklich teuer sein kann, sind Food-Ketten hier durchaus eine gute Wahl für Snacks oder einen Cappucchino für Zwischendurch.

Coffee & Snacks:

Rom’antica

Typisch römische Pizza oder Focaccia to go gibt es in dieser Food-Kette mit dem rot-weißem Logo als Erkennungsmerkmal. Diese findet man in Mailand fast an jeder Straßenecke und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Die Pizza wird nach Gewicht berechnet, was durchaus eine faire Angelegenheit ist. Fast-Food auf italienisch sozusagen!

Princi

Im ersten Moment wissen wir gar nicht, dass das Princi eine Food-Kette ist und anscheinend auch etwas mit Starbucks zu tun hat. Schade eigentlich. Die verschiedenen Locations in der Stadt sind nämlich alle ganz individuell gestaltet und an vielen, coolen Standorten, z.B. in der Nähe des Doms oder im Brera Viertel. Es gibt süße Küchlein, lecker Focaccia und natürlich italienische Kaffeespezialitäten. Und das Ganze auch noch bezahlbar! Um die 3-5€ für eine Focaccia und Kaffee auch ca. 3€

Café Gramm

Dieses wirklich charmante Café direkt am Kanal im Navigli Viertel ist ein echtes Schmuckstück. Die Mitarbeiter sind mega freundlich, es ist schummrig und authentisch und der Cappuccino schmeckt hervorragend. Klare Empfehlung und die Preise sind auch human.

Abendessen:

Spophia Loren – italienische Küche

Italienische Küche im Dom-Viertel findet man in der Food Kette Sophia Loren. Die Preise sind wirklich gesalzen, aber die Lage und die Location wirklich cool! Das Essen ist eher so lala, aber das Ambiente und due freundlichen Kellner machen einiges wieder wett. Preise ca. 15-20€ pro Hauptgericht.

Llama Maki Nikkei Ristorante – asiatische Fusion Küche

Ein mega Geheimtipp im Navigli-Viertel in einer unscheinbaren Straße in der Nähe des Kanals. Geniale Fusion Küche aus peruanisch und asiatisch. Ich esse hier die besten Sushi meines Lebens und auch die Ceviche ist ein wahrer Genuss! Das Interieur ist ein lässiger Mix aus Boho, Asia & viel Grün. Alles in allem eine echte Empfehlung, wenn auch nicht ganz günstig. Hauptgerichte um die 15-20€.

Drinks:

The Roof Hotelbar

Diese coole Rooftop Bar liegt glücklicherweise in unserem Hotel – lucky us! Mit Reservierung kann man im Innenbereich zu Abend essen. Auf der Terrasse hat man (vor allem) im Sommer einen tollen Ausblick über die Dächer Mailands. Im Winter ist es etwas kalt Draußen, aber es gibt Wärme-Lampen und gute Musik. Drinks mit Chips und Oliven um die 18€.

Duomo 21

Mein persönlicher Geheimtipp für Drinks in Mailand mit Blick auf den Dom. Mit dem Aufzug geht es direkt zur Bar. Es gibt eine kleine Terrasse für hartgesottene im Winter, im Sommer natürlich traumhaft mit Dom-Blick. Aber auch im Innenbereich ist es richtig schön cozy und weihnachtlich.

Der Kellner ist super freundlich, die Drinks ein Traum und der Blick durch die kleinen Bullaugen-Fenster auch sehr cool. Für schlappe 25€ pro Drink wird aber Einiges geboten. Jder Drink für sich ist ein echtes Kunstwerk und dazu gibt drei kleine Amuse Gueules, schwarzen Tee und Snacks.

Straf Bar

Eine kleine, stylische Hotel-Bar direkt in einer Seitenstraße des Doms! Draußen gibt es gemütliche kleine Sofas unter Schirmen und Heizpilzen, so dass man auch im Winter dort sitzen kann und bei einem leckeren Spritz für 8€ dem regen Treiben  in der Fußgängerzone zusehen kann.

Cantina Urbana Winery

Wer bei einem Wochenende in Mailand Lust auf ein Winetasting hat, ist in der Cantina Urbana Winery gut aufgehoben. Diese kaufen von umliegenden Weingütern die Trauben und verarbeiten diese in ihrer kleinen Destillerie zu hauseigenen Weinen. Das „Weingut“ ist noch ziemlich jung und die Weine sehr speziell. Aber für einen lustigen Abend mit kleiner Weinführung, italienischer Vorspeise und nettem Ambiente ein schöner Ort. Kosten 40€ pro Person für vier Weine und Vorspeisenplatte.

Hier geht es zum Winetasting bei der Cantina Urbana Winery*

 

Wer hat jetzt Lust ein Wochenende in Mailand zu verbringen? Vielleicht interessiert ihr Euch auch für meine Quick & Dirty Tipps in Ulm?

Der Artikel enthält unbezahlte Werbung.

*Affiliate-Link (mit dem ich ein bisschen Geld verdiene;)